Im Triglav-Nationalpark kommt der Alpen-Mannstreu am häufigsten in der Gegend von Črna prst vor. Durch wahlloses Ernten wurde diese empfindliche Pflanze an bestimmten Standorten fast ausgerottet, daher wurde sie bereits 1922 unter Schutz gestellt. Sie wird auch die "Königin der Alpen" genannt.
Flora
Entdecken Sie die bezaubernde Pflanzenwelt des Triglav Nationalparks.
Die Vegetation im Triglav Nationalpark ist reich und vielfältig. Die Artenvielfalt ist eng mit der Vielfalt der vorhandenen Ökosystemen verbunden.
Endemiten sind Arten, die nur in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Im Triglav Nationalpark gibt es 19 endemische Pflanzenarten.
Alpen-Mannstreu
Der Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) blüht normalerweise jedes zweite Jahr, von Juli bis September. Er wächst auf offenen, sonnigen und eher feuchten Wiesen, ehemaligen Mähwiesen und bewachsenen Schotterflächen nahe der Baumgrenze.
Der Alpen-Mannstreu gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist eng verwandt mit Petersilie und Kümmel.
Bewimperte Alpenrose
Die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) ist ein kompakter, niedriger Strauch. Die Blüten sind in einem dichten Blütenstand an der Spitze der Triebe angeordnet. Die Blütenkrone ist leuchtend rosig-rot und die fünf Blütenblätter bilden eine glockenförmige Blüte. Die Blätter sind immergrün und an den Rändern behaart worauf auch der wissenschaftliche Artname Hirsutum - behaart - hinweist.
Die Bewimperte Alpenrose ähnelt in ihrem Aussehen der Rostblättrigen Alpenrose (Rhododendron ferrugineum), die auf nicht-karbonathaltigen (sauren) Böden im Gebiet des Mangart Sattel wächst.
Die Bewimperte Alpenrose gedeiht auf felsigen Karbonatböden und kommt häufig zwischen Zwergkiefern und Lärchen an der Baumgrenze vor.
Clusius-Enzian
Der Clusius-Enzian (Gentiana clusii) ist eine der typischen Pflanzen, die in den Frühlingsmonaten auf Kalkstein-Bergwiesen und steinigen Grünflächen blühen. Die Pflanze ist mehrjährig und blüht vom frühen Frühling bis Juli.
Ein enger Verwandter des Clusius-Enzians ist der Kochsche Enzian (Gentiana acaulis), der auf sauren Böden wächst.
Die Blüten stehen einzeln und sind dunkelblau. Die unteren Blätter bilden eine Rosette, die Stängelblätter sind jedoch kleiner und weniger zahlreich. Der Clusius-Enzian ist nach dem Botaniker Carolus Clusius benannt, der diese Pflanze als Erster beschrieb.
Alpen-Edelweiß
Das Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 20 cm hoch werden kann. Jede Blüte ist wollig-weißfilzig, wobei die schmal lanzettlichen, etwa 5 Zentimeter langen Laubblätter je nach Unterart entweder an der Unterseite oder auf beiden Seiten stark behaart sind. Diese Blütenblätter haben der Pflanze ihren Namen gegeben.
Das Alpen-Edelweiß war die erste geschützte Pflanzenart in Slowenien.
Die Pflanze blüht zwischen Juli und September. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen und Käfer. Die weiße Behaarung der Blüten und Blätter schützt die Pflanze, die an extrem trockenen und windigen Standorten wächst, vor Wärmeverlust und übermäßiger Verdunstung. Das Edelweiß wächst auf steinigen Grasland, in Felsspalten und auf Kies.
Alpen-Leinkraut
Das Alpen-Leinkraut (Linaria alpina) ist eine sich auf dem Boden ausbreitende oder kletternde Alpen-Pflanze an hochgelegenen Geröllhalden. Das lange und ausgedehnte Wurzelsystem hilft der Pflanze, sich im instabilen Grundgestein zu verwurzeln. Die Blätter sind blau-grün und die Blüten lila und gelb.
Starke Regenfälle können das Alpen-Leinkraut in tiefer gelegene Gebiete verlagern, wo es dann normal weiterwächst.
Die Bestäubung dieser Pflanze ist recht schwierig, da sich der Nektar im Inneren des langen Sporns befindet und daher nur Insekten mit langem Saugrüssel, wie z.B. Hummeln, das Alpen-Leinkraut bestäuben können. Die Pflanze blüht von Juli bis September.
Triglav-Pippau
Der Triglav-Pippau (Crepis terglouensis) ist eine niedrig wachsende, mehrjährige Pflanze, die ein wenig an einen Löwenzahn erinnert. Sie gehört zur Familie der Korbblütler. Die Blüten bestehen aus Hunderten winzigen zungenförmigen Blütenblättern, die einen Blütenstand bilden.
Im Triglav-Nationalpark wächst der Triglav-Pippau am häufigsten an den Südhängen des Triglav und oberhalb der Velo polje Alpen.
Die gesamte Pflanze enthält Bitterstoffe. Sie blüht von August bis September und wächst auf Geröll, insbesondere auf lehmigen und feuchten Standorten.
Himmelsherold
Der Himmelsherold (Eritrichum nanum) wächst polsterförmig und hat kleine hellblaue Blüten. Er wächst gut auf steinigen Grasland und in Felsspalten in den Bergen. Durch den Zwergwuchs, einem starkem Wurzelsystem und dichter Behaarung ist die Pflanze an starke Winde und niedrige Temperaturen angepasst.
Der Himmelsherold (im Slowenischen: Triglavska neboglasnica) ist eine der vier Pflanzen die nach dem höchsten Berg Sloweniens, dem Triglav, benannt sind.
Es ähnelt dem Alpen-Vergissmeinnicht, das an ähnlichen Orten wächst, aber größere Blätter hat und nie polsterförmig wächst.
Zois-Glockenblume
Die Zois-Glockenblume (Campanula zoysii) gehört zu den charakteristischsten Pflanzen in den slowenischen Bergen. Innerhalb ihrer Gattung sind ihre Blüten einzigartig, da sie an der Mündung zusammengedrückt und gewellt sowie ihre gefalteten Kronzipfel grannenartig verschlossen sind. Sie wächst in Kalksteinfelsen.
Die Öffnung der Blütenkrone von der Zois-Glockenblume ist zu eng, als dass Insekten eindringen könnten. Sie müssen ein Loch in die Blüte bohren, um die Pflanze bestäuben zu können.
Die Zois-Glockenblume ist endemisch, das heißt sie kommt nur in einem begrenzten geographischen Gebiet der Südostalpen (Julischen Alpen, Karawanken, Steiner Alpen) vor. Sie ist nach ihrem Entdecker, dem Botaniker Karl von Zois, benannt. Untersucht und beschrieben wurden die Pflanze von dem berühmten Botaniker Franz Xaver von Wulfen, er gab der Pflanze auch ihren Namen.
Triglav-Rose
Die Triglav-Rose (Potentilla nitida) oder Dolomiten-Fingerkraut mag sonnige Hänge. Sie wächst auf Schotter, felsigem Grasland oder Felsspalten. Die silber-graue Polsterpflanze bring im Hochsommer rosarote Blüten hervor.
Die Triglav-Rose ist eines der Symbole des Triglav-Nationalparks. Sie ist eng mit der Legende des goldgehörnten Gamsbock Zlatorog verbunden, aus dessen vergossenem Blut diese Blume wuchs. Als Zlatorog an den magischen Blütenblättern knabberte, wurden seine Wunden geheilt.
Die Blätter sind dreilappig und auf beiden Seiten behaart. Die Triglav-Rose wurde erstmals von Balthasar Hacquet an den Hängen unterhalb des Triglav gefunden. Er glaubte, eine neue, noch nicht beschriebene Art gefunden zu haben und benannte die Pflanze nach dem Berg in der Nähe des Standorts.
