Natura 2000 ist das europäische Netzwerk besonderer Schutzgebiete, die von den EU-Mitgliedsstaaten gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen wurden.
Natura 2000-Gebiete bewahren nicht nur Naturbesonderheiten von internationaler Bedeutung, sondern fördern auch eine ausgewogene Entwicklung menschlicher Aktivitäten.
Das gesamte Gebiet des Triglav Nationalparks ist als wichtiger Lebensraum für Vogelarten, die in der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt sind, in das Natura 2000-Netzwerk aufgenommen.
Gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie umfasst das Gebiet des Triglav Nationalparks drei Natura 2000-Gebiete: die Julischen Alpen, die Pokljuka-Moore und den Fluss Radovna.
Site: SI3000253
Das Natura 2000-Gebiet Julische Alpen umfasst nahezu die gesamte Fläche des Triglav Nationalparks. Mit Ausnahme der Hochebenen Mežakla und Pokljuka sowie des Ski-Gebiets Vogel.
Der Kern des Gebietes besteht aus hochgelegenen Bergkämmen mit emporragenden Gipfeln und tief eingeschnittenen Gletschertälern. Neben den Alpentälern, Bergkämmen und Gipfeln der Julischen Alpen gehören zu den weiteren charakteristischen Naturschätzen des Parks Alpenseen, der Bohinjer See, Wasserfälle, Schluchten, Tröge und Karstphänomene in großer Höhe.
Das Gebiet verfügt über gut entwickelte und hervorragend erhaltene Lebensraumtypen des Hochgebirges, zu denen Latschenkiefern, alpine Wiesen auf Kalkstein, Felsspalten, Geröllhalden und Kalksteinplateaus gehören.
Das Gebiet beherbergt einen Großteil der Population des Lorkovićs Mohrenfalters (Erebia calcaria) und der Zois-Glockenblume sowie den größten Teil der sich selbst verjüngenden Bestände der Schwarzkiefer in Slowenien.
Site: SI3000278
Die Moore liegen in der Mitte der Pokljuka-Hochebene. Das Gebiet umfasst wichtige Torfmoorgebiete im Triglav Nationalpark. Dort befindet sich eines der beiden größten und schönsten Hochmoore Sloweniens (südlichste Grenze des europäischen Verbreitungsgebiets).
Der Standort liegt auf einer Höhe von 1180 m über dem Meeresspiegel bis zum Javorov vrh auf 1480 m. Der niedrigste und höchste Punkt liegt jeweils am südlichen Rand des Gebietes. Das Gelände ist in drei Teile unterteilt: Ost-, Zentral- und Westteil. Der östliche und westliche Teil zeichnet sich durch einen hohen Naturschutzstatus mit nachhaltigen Wäldern und wertvollen Torfmooren aus. Im Ostteil ist die Waldvielfalt deutlich geringer als im Westteil.
Der zentrale Teil des Gebietes ist die Goreljek-Weide, wo die konstante Urbanisierung und der Bau von Ferienhäusern zu einer erheblichen Verschlechterung des Natur- und Kulturerbes geführt hat. Auf der Weide befindet sich ein kleines Moor, das heute für Bildungszwecke genutzt wird.
Site: SI3000133
Das Natura 2000-Gebiet ist auf den Wasserlauf des Flusses und etwas Ufervegetation beschränkt. Es erstreckt sich von der Brücke bei Srednja Radovna bis zum Wasserfall Šum.
Die Radovna ist ein Gebirgsfluss, der durch die Täler Zgornja Radovna und Spodnja Radovna im Triglav Nationalpark fließt. Die Quelle des Flusses befindet sich bei Jutrova skala. Das meiste Wasser sammelt sich unterirdisch von den Kotarica und Krmarica Quellen. Die Radovna hat mehrere Nebenflüsse, die Größten davon sind Zmrzlek, Ravnik, Lipnik, Smešnik, Budin, Ribščica und Rečica. Das Radovna-Wasserkraftwerk liegt in der Nähe der Lipnik-Quelle.
Die Radovna endet, indem sie nach 17 km und 250 m Höhenunterschied in die Sava Dolinka mündet. Der Wasserspiegel ist im Frühling am höchsten, wenn der Schnee in den Bergen schmilzt, und im Herbst, wenn es mehr regnet.
Von Krnica nach Zgornji Graben fließt der Fluss über Kalksteinfelsen: In seinem Unterlauf fließt er über Wiesen, bis er die berühmte enge Alpenschlucht Vintgar erreicht, die zwischen den Hügeln Hom und Boršt liegt. Am Ende der Schlucht ergießt sich die Radovna in den Wasserfall Šum.
Die Radovna wird hauptsächlich von Lachsfischen, insbesondere Bachforellen, bevölkert. Regenbogenforellen, die hauptsächlich für die Sportfischerei in den Fluss eingebracht wurden, kommt seltener vor. Eine weitere Art die eingebracht wurde, ist der Bachsaibling, der sich ebenfalls vermehrt. Weitere im Fluss Radovna vorkommende Fischarten sind Äsche und Groppe, welche seltener vorkommen.
Groppe (Cottus gobio)
Site: SI5000019
Bei diesem Natura 2000-Gebiet handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet, dessen Grenze mit der Grenze des Nationalparks übereinstimmt, mit zwei unwesentlichen Erweiterungen am nördlichen Rand des Mežakla-Plateaus und oberhalb des Sava-Bohinjka-Tals.
Das Gebiet beherbergt Sloweniens wichtigste IBAs (Important Bird Areas) für Schneehuhn (mehr als die Hälfte der slowenischen Population), Birkhuhn (mehr als die Hälfte der slowenischen Population) und Steinhuhn (Hälfte der slowenischen Population). Es ist Sloweniens wichtigstes Gebiet für den Steinadler (ein Drittel der Population des Landes), den Zwergschnäpper (ein Drittel der Population des Landes) und den Raufußkauz (ein Fünftel der Population des Landes) sowie das zweitwichtigste Gebiet für das Auerhuhn (15% der slowenischen Population).
Ein großer Teil des Gebietes wird für intensive wirtschaftliche Aktivitäten genutzt, was sich negativ auf bestimmte Vogelarten auswirkt, die beispielsweise auf trockene oder abgestorbene Bäume angewiesen sind. Forstwirtschaftliche Aktivitäten stören die Vögel unter anderem beim Nisten.
Das Steinhuhn und andere Graslandvögel sind durch die Nutzungsaufgabe der hochgelegenen Weiden bedroht. Weitere negative Einflüsse sind höchstwahrscheinlich Resultate des Massentourismus, der im größten Teil des Parks vorherrscht. Große Raubtiere leiden unter dem Druck, der durch verschiedene Flugsportarten entsteht.