Natura 2000

Natura 2000

Der gesamte Triglav Nationalpark ist Teil des europäischen Netzwerks besonderer Schutzgebiete.

Das Hauptziel von Natura 2000 ist die Erhaltung der seltenen und bedrohten europäischen Pflanzen- und Tierarten und Lebensräume.

 

Natura 2000 ist das europäische Netzwerk besonderer Schutzgebiete, die von den EU-Mitgliedsstaaten gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen wurden.

Natura 2000-Gebiete bewahren nicht nur Naturbesonderheiten von internationaler Bedeutung, sondern fördern auch eine ausgewogene Entwicklung menschlicher Aktivitäten.

Das gesamte Gebiet des Triglav Nationalparks ist als wichtiger Lebensraum für Vogelarten, die in der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt sind, in das Natura 2000-Netzwerk aufgenommen.

Gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie umfasst das Gebiet des Triglav Nationalparks drei Natura 2000-Gebiete: die Julischen Alpen, die Pokljuka-Moore und den Fluss Radovna. 

Julische Alpen

Site: SI3000253

Das Natura 2000-Gebiet Julische Alpen umfasst nahezu die gesamte Fläche des Triglav Nationalparks. Mit Ausnahme der Hochebenen Mežakla und Pokljuka sowie des Ski-Gebiets Vogel.

Der Kern des Gebietes besteht aus hochgelegenen Bergkämmen mit emporragenden Gipfeln und tief eingeschnittenen Gletschertälern. Neben den Alpentälern, Bergkämmen und Gipfeln der Julischen Alpen gehören zu den weiteren charakteristischen Naturschätzen des Parks Alpenseen, der Bohinjer See, Wasserfälle, Schluchten, Tröge und Karstphänomene in großer Höhe.

Das Gebiet verfügt über gut entwickelte und hervorragend erhaltene Lebensraumtypen des Hochgebirges, zu denen Latschenkiefern, alpine Wiesen auf Kalkstein, Felsspalten, Geröllhalden und Kalksteinplateaus gehören.

Das Gebiet beherbergt einen Großteil der Population des Lorkovićs Mohrenfalters (Erebia calcaria) und der Zois-Glockenblume sowie den größten Teil der sich selbst verjüngenden Bestände der Schwarzkiefer in Slowenien.

Arten

  • Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
  • Lorkovićs Mohrenfalter (Erebia calcaria)
  • Hirschkäfer (Lucanus cervus)
  • Eremit (Osmoderma eremita)
  • Alpenbock (Rosalia alpina)
  • Morimus funereus
  • Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
  • Marmorierte Forelle (Salmo marmoratus)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex)
  • Gelbbauchunke (Bombina variegata)
  • Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
  • Braunbär (Ursus arctos)
  • Eurasischer Luchs (Lynx lynx)
  • Dicranum viride
  • Botrychium simplex
  • Bertoloni-Akelei (Aquilegia bertolonii)
  • Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)
  • Gelber Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
  • Stephanopachys substriatus
  • Zois-Glockenblume (Campanula zoysii)
  • Kurzhaariges Sandkraut (Moehringia villosa)
  • Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)

Lebensraumtypen

  • Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
  • Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation
  • Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica
  • Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos
  • Alpine and boreale Heiden
  • Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti)
  • Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
  • Boreo-alpines Grasland auf Silikatsubstraten
  • Alpine und subalpine Kalkrasen
  • Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
  • Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
  • Berg-Mähwiesen
  • Übergangs- und Schwingrasenmoore
  • Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe (Thlaspietea rotundifolii)
  • Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • Kalk-Felspflaster
  • Nicht touristisch erschlossene Höhlen
  • Permanente Gletscher
  • Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
  • Illyrische Rotbuchenwälder (Aremonio-Fagion)
  • Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)
  • Sub-mediterrane Kiefernwälder mit endemischen Schwarzkiefern

Pokljuka-Moore

Site: SI3000278

Die Moore liegen in der Mitte der Pokljuka-Hochebene. Das Gebiet umfasst wichtige Torfmoorgebiete im Triglav Nationalpark. Dort befindet sich eines der beiden größten und schönsten Hochmoore Sloweniens (südlichste Grenze des europäischen Verbreitungsgebiets). 

Der Standort liegt auf einer Höhe von 1180 m über dem Meeresspiegel bis zum Javorov vrh auf 1480 m. Der niedrigste und höchste Punkt liegt jeweils am südlichen Rand des Gebietes. Das Gelände ist in drei Teile unterteilt: Ost-, Zentral- und Westteil. Der östliche und westliche Teil zeichnet sich durch einen hohen Naturschutzstatus mit nachhaltigen Wäldern und wertvollen Torfmooren aus. Im Ostteil ist die Waldvielfalt deutlich geringer als im Westteil.

Der zentrale Teil des Gebietes ist die Goreljek-Weide, wo die konstante Urbanisierung und der Bau von Ferienhäusern zu einer erheblichen Verschlechterung des Natur- und Kulturerbes geführt hat. Auf der Weide befindet sich ein kleines Moor, das heute für Bildungszwecke genutzt wird.

Lebensraumtypen

  • Naturnahe lebende Hochmoore
  • Übergangs- und Schwingrasenmoore
  • Kalkreiche Niedermoore
  • Moorwälder

Radovna

Site: SI3000133

Das Natura 2000-Gebiet ist auf den Wasserlauf des Flusses und etwas Ufervegetation beschränkt. Es erstreckt sich von der Brücke bei Srednja Radovna bis zum Wasserfall Šum.

Die Radovna ist ein Gebirgsfluss, der durch die Täler Zgornja Radovna und Spodnja Radovna im Triglav Nationalpark fließt. Die Quelle des Flusses befindet sich bei Jutrova skala. Das meiste Wasser sammelt sich unterirdisch von den Kotarica und Krmarica Quellen. Die Radovna hat mehrere Nebenflüsse, die Größten davon sind Zmrzlek, Ravnik, Lipnik, Smešnik, Budin, Ribščica und Rečica. Das Radovna-Wasserkraftwerk liegt in der Nähe der Lipnik-Quelle.

Die Radovna endet, indem sie nach 17 km und 250 m Höhenunterschied in die Sava Dolinka mündet. Der Wasserspiegel ist im Frühling am höchsten, wenn der Schnee in den Bergen schmilzt, und im Herbst, wenn es mehr regnet.

Von Krnica nach Zgornji Graben fließt der Fluss über Kalksteinfelsen: In seinem Unterlauf fließt er über Wiesen, bis er die berühmte enge Alpenschlucht Vintgar erreicht, die zwischen den Hügeln Hom und Boršt liegt. Am Ende der Schlucht ergießt sich die Radovna in den Wasserfall Šum.

Die Radovna wird hauptsächlich von Lachsfischen, insbesondere Bachforellen, bevölkert. Regenbogenforellen, die hauptsächlich für die Sportfischerei in den Fluss eingebracht wurden, kommt seltener vor. Eine weitere Art die eingebracht wurde, ist der Bachsaibling, der sich ebenfalls vermehrt. Weitere im Fluss Radovna vorkommende Fischarten sind Äsche und Groppe, welche seltener vorkommen.

Arten

Groppe (Cottus gobio)

Juljici (Julische Alpen)

Site: SI5000019

Bei diesem Natura 2000-Gebiet handelt es sich um ein Vogelschutzgebiet, dessen Grenze mit der Grenze des Nationalparks übereinstimmt, mit zwei unwesentlichen Erweiterungen am nördlichen Rand des Mežakla-Plateaus und oberhalb des Sava-Bohinjka-Tals.

Das Gebiet beherbergt Sloweniens wichtigste IBAs (Important Bird Areas) für Schneehuhn (mehr als die Hälfte der slowenischen Population), Birkhuhn (mehr als die Hälfte der slowenischen Population) und Steinhuhn (Hälfte der slowenischen Population). Es ist Sloweniens wichtigstes Gebiet für den Steinadler (ein Drittel der Population des Landes), den Zwergschnäpper (ein Drittel der Population des Landes) und den Raufußkauz (ein Fünftel der Population des Landes) sowie das zweitwichtigste Gebiet für das Auerhuhn (15% der slowenischen Population).

Ein großer Teil des Gebietes wird für intensive wirtschaftliche Aktivitäten genutzt, was sich negativ auf bestimmte Vogelarten auswirkt, die beispielsweise auf trockene oder abgestorbene Bäume angewiesen sind. Forstwirtschaftliche Aktivitäten stören die Vögel unter anderem beim Nisten. 

Das Steinhuhn und andere Graslandvögel sind durch die Nutzungsaufgabe der hochgelegenen Weiden bedroht. Weitere negative Einflüsse sind höchstwahrscheinlich Resultate des Massentourismus, der im größten Teil des Parks vorherrscht. Große Raubtiere leiden unter dem Druck, der durch verschiedene Flugsportarten entsteht.

Arten

  • Raufußkauz (Aegolius funereus)
  • Steinhuhn (Alectoris graeca)
  • Steinadler (Aquila chrysaetos)
  • Haselhuhn (Bonasa bonasia)
  • Wachtelkönig (Crex crex)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Zippammer (Emberiza cia)
  • Wanderfalke (Falco peregrinus)
  • Zwergschnäpper (Ficedula parva)
  • Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
  • Gänsegeier (Gyps fulvus)
  • Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus)
  • Neuntöter (Lanius collurio)
  • Steinrötel (Monticola saxatilis)
  • Schneesperling (Montifringilla nivalis)
  • Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
  • Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli)
  • Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
  • Grauspecht (Picus canus)
  • Alpenbraunelle (Prunella collaris)
  • Alpendohle (Pyrrhocorax graculus)
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Habichtskauz (Strix uralensis)
  • Birkhuhn (Tetrao tetrix tetrix)
  • Auerhuhn (Tetrao urogallus)
  • Mauerläufer (Tichodroma muraria)
  • Ringdrossel (Turdus torquatus)